Bachs Englische Suiten sind opulent gesetzte Sammlungen stilisierter Tänze des Barock. Im Gegensatz zu den weniger ausladenden Französischen Suiten verfügen sie alle über ein prächtiges Präludium und sind trotz aller Kunstfertigkeit relativ leicht zugängliche und ansprechende Werke. Da die meisten Interpreten allerdings nur eine oder zwei dieser Suiten (die Nummern 2 und 3 sind besonders populär) in ihrem Repertoire führen, ist die Zahl der Gesamtaufnahmen erstaunlich überschaubar geblieben.
Unter all diesen macht die Aufnahme eines der größten Bach-Interpreten unserer Zeit auf mich den größten Eindruck: Murray Perahia. Das noble, aristokratische Spiel, das seine Herangehensweise an Bach seit jeher auszeichnet, funktioniert bei den Englischen Suiten besonders gut und führt zu einem Ergebnis, an dem sich alle anderen Pianisten werden messen lassen müssen. Intellekt und Emotion sind perfekt ausbalanciert – ein Musterbeispiel an kluger Zurückhaltung, ohne dabei jemals langweilig oder oberflächlich zu wirken.
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