Das dreisätzige Werk ist in puncto Charakter eher untypisch für Bach und entstand in erster Linie als eine Art Trotzreaktion auf die Beliebtheit der italienischen Musik zu seinen Lebzeiten, der er eine vergleichsweise geringe gedankliche Tief unterstellte. Um seine Argumentation zu untermauern, komponierte er quasi nebenbei dieses Konzert im italienischen Stil, um zu zeigen, wie oberflächlich und leicht dieser Stil eigentlich nachzumachen sei. Trotz allem gehört das Werk zu den beliebtesten Kompositonen Bachs außerhalb der großformatigen Werke und Suiten. Speziell die schwerelos dahinschwebende Melodie im zweiten Satz ist absolut hinreißend, doch auch die Ecksätze ziehen mit festlicher Stimmung und vertracktem Fingerwerk jeden Hörer in den Bann.
Die kanadische Pianistin Angela Hewitt, die zusammen mit Murray Perahia und András Schiff zu den prominentesten Bach-Exegeten unserer Tage zählt, spielte eine natürliche und heitere Version, die auf interpretatorische Mätzchen verzichtet und mit klugem Intellekt punktet.
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