Georg Friedrich Händels legendärer Ruf gründet vor allem auf seinen Opern und Oratorien („The Messiah“) sowie einigen Werken für Orchester (Feuerwerksmusik). Die große Wiederentdeckung seiner Werke für Tasteninstrumente hat dagegen noch nicht eingesetzt, selbst wenn sich seine Orgelkonzerte doch einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Händels Werke für Tasteninstrumente können nicht mit der geistigen Durchdringung der Bach’schen Beiträge auf diesem Gebiet mithalten, sind dafür aber insgesamt leichter fassbar und auch in spieltechnischer Hinsicht für ambitionierte Amateure durchaus machbar.
Einen vernünftigen Einstieg in Händels Klaviermusik stellt eine CD dar, die wie kaum eine andere in den letzten Jahren für Aufmerksamkeit sorgte. Der amerikanische Pianist Murray Perahia spielte zusammen mit einigen Scarlatti-Sonaten eine Auswahl an Suiten von Händel auf derart hohem Niveau ein, dass das Album schon bald mit Auszeichnungen überschüttet wurde. Seit den wenig überzeugenden Einspielungen der 16 Suiten durch Sviatoslav Richter und Andrej Gavrilov in den 70er-Jahren hat Händels Klaviermusik praktisch keine solche Wertschätzung mehr erfahren – um so wichtiger ist es, diese richtungsweisende CD nun vorliegen zu haben: seither haben sich doch ein paar wenige junge Pianistinnen wie Ragna Schirmer oder Lisa Smirnova an dieses immer noch exotisch anmutende Repertoire gewagt.
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