Im Rahmen der Mainzer ChessClassics (die inzwischen leider eingestellt wurden) bot sich mir die Gelegenheit, erfolgreich über ein bekanntes Online-Auktionshaus einen Platz beim Simultanturnier gegen Großmeister Vasily Ivanchuk aus der Ukraine zu ersteigern. Ivanchuk stand damals auf Rang 4 der Weltrangliste und in der danach veröffentlichten Liste vom September 2007 gar auf Rang 2 hinter Weltmeister Anand – also in voller Blüte. Ivanchuk gewann das Simultan ürbigens problemlos mit 35 Siegen, 4 Remisen und … einer Niederlage (gegen mich).
Hier ist diese Partie meines Lebens nochmals zum Nachspielen:
https://chess-db.com/public/game.jsp?id=14100010.4652770.77970688.25357
Mich überraschte nur, dass Ivanchuk 19. Db3! übersah (das hatte ich ja sogar gesehen). Einen Zug später war diese Option nochmals drin (das war mir allerdings auch entgangen); nachdem er auch diese Gelegenheit ausgelassen hatte, fand ich wieder in die Partie zurück. Als er schließlich im 26. Zug den Turm nach d1 zurückzog anstatt ihn auf d5 zu opfern, bekam ich sogar Oberwasser. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, besser zu stehen, spielte ich ab dem 26. Zug die vielleicht beste Sequenz meines Lebens (mit 28…Le4!! und 32… d2! als Höhepunkt).
Übrigens gelang meinem Vereinskollegen Bernard Mehrer an jenem Tag ein Remis, in dem nur Ivanchuk um die Punkteteilung zu kämpfen hatte. Ich entsinne mich noch, dass wir beide auf der anschließenden Rückfahrt im Zug das Geschehene noch nicht wirklich begriffen hatten!
Lang ist’s her!