Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847): Lieder ohne Worte (Standardrepertoire)

Mendelssohns Petitessen sind leider nicht so präsent im modernen Konzertbetrieb wie man angesichts ihrer reizenden Tonsprache vielleicht meinen sollte. Jedenfalls werden eher selten mehrere Stücke zum Besten gegeben, sondern eher als charmante und dankbare Zugabe präsentiert. Dies ist insofern ein wenig bedauerlich als die inhärente Qualität dieser kleine Meisterwerke durchaus mehr Ansehen verdient hätte. Die überraschend geringe Anzahl an Gesamtaufnahmen ist leider ein stimmiger Beweis hierfür.

Dennoch kann man mit Fug und recht eine Aufnahme empfehlen, die trotz ihres Alters von vierzig Jahren so aktuell wie eh und je ist. Daniel Barenboim, der nicht gerade zu meinen Lieblingspianisten gehört, übertraf sich mit dieser Aufnahme jedoch selbst und schuf etwas wahrlich Einmaliges. Die ganze Sammlung an Stücken durchgehend auf so hohem Niveau zu erleben, muss als absoluter Glücksfall der Diskographie gewertet werden. Selten hat man Barenboim so wunderbar poetisch, natürlich und frei von allen Manierismen erleben dürfen. Man würde sich unwillkürlich wünschen, dass noch mehr seiner Aufnahmen an dieses Niveau angeknüpft hätten.

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