Igor Strawinsky (1882 – 1971): Trois mouvements de Pétrouchka (Standardrepertoire)

Bezeichnenderweise ist Igor Strawinskys bekanntestes Klavierwerk eine Transkription seines eigenen Balletts Petruschka aus dem Jahre 1911. Strawinsky entnahm dem Werk drei längere Passagen und schrieb sie für Klavier um. Nun sind Arrangements meistens mehr oder weniger hilflose und daher zweitklassige Versuche von Komponisten, ihre Werke zu einer Zeit, in der es noch keine Aufnahmen gab, rascher zu verbreiten.

Hier jedoch handelt es um ein haarsträubend schwieriges Werk, das die Mehrzahl der Pianisten schon aufgrund seiner technischen Hürden von vornherein abschreckt. Der Komponist betonte selbst, das Werk sei von erfrischend eigenständigem Charakter und mit Hürden gespickt, die jedem Publikum das Blut in den Adern gefrieren lassen. Tatsächlich hat sich dieses Werk als eines der wenigen Arrangements für Klavier überhaupt dauerhaft im Repertoire etablieren können – es fasziniert ambitionierte Pianisten stets aufs Neue.

Die stählerne Wucht und die schier endlose Kraft, die ein Pianist zur Aufführung benötigt, machen Maurizio Pollini zum prädestinierten Interpreten. In seiner Aufnahme von 1972 lehrte er sämtliche Kritiker das Fürchten und ließ sie nach neuen Superlativen suchen – einer sorgte sich sogar um das psychische Wohl Pollinis! Jedenfalls gehört diese CD zu den besten aller Zeiten, wenn es um die Musik des 20. Jahrhunderts geht.

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Eine weniger bekannte, aber nicht minder beachtliche Version spielte der bulgarische Pianist Alexis Weissenberg ein. Da es von der Entstehung dieser Aufnahme zusätzlich eine bebilderte Dokumentation (die auf einem bekannten Video-Portal zusehen ist) gibt, kann man die schiere Wucht und Präzision dieser Aufnahme nur noch um so höher bewerten.

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