Claude Debussy (1862 – 1918): Images I + II (Standardrepertoire)

Claude Debussy, einer der prominentesten Vertreter des Impressionismus, gilt als einer der großen Neuerer der Klaviermusik. Zu Lebzeiten oftmals unterschätzt oder missverstanden, gelten diese Werke heute als Eckpfeiler im großen impressionistischen Repertoire der Klaviermusik. Die beiden Hefte, die jeweils aus drei recht großformatigen Stücken bestehen, erschaffen kaleidoskop-artige Landschaften voller exotischer Harmonien und schillernder Klangkaskaden. In ihnen errreicht Debussy einen der Höhepunkte seines Schaffens, was sich auch in der häufigen Wiedergabe dieser Stücke widerspiegelt. Nicht zuletzt wegen ihrer großen Kontraste erfreuen sich die Werke anhaltender Beliebtheit und verzaubern das Publikum mit ungewöhnlichen, aber farbenfrohen Klängen voller Leidenschaft und Phantasie.

Der 2016 verstorbene ungarische Pianist Zoltan Kocsis war eine geradezu ideale Besetzung für diese Werke. Sein flüssiges Spiel, die makellose Technik und das sichere Gespür für Dramaturgie sind die Markenzeichen seiner Interpretation, die seinerzeit neue Maßstäbe setzte. Die recht zügigen Tempi befreien die Stücke von aller Schwere, die ihnen früher so häufig wegen zu langsamer Herangehensweise anhaftete. In Kocsis‘ Spiel fliegen die Funken – es glitzert und funkelt es nur so.

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Natürlich sei hier aber auch die Interpretation des Großmeisters Arturo Benedetti Michelangeli nicht verschwiegen. Das zeitlose und elegante Klavierspiel des Italieners erzielte bei seinem „Steckenpferd“ Claude Debussy nicht selten ungeahnte Höhepunkte und klangliche Ergebnisse, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen. Michelangelis Spiel ist nicht so zügig und forsch wie die Herangehensweise von Kocsis, aber dafür hochgradig subtil und scheinbar schwerelos. Ein Kritiker behauptete einst, dass wir erst seit Michelangeli überhaupt erst richtig wissen, wie Debussy zu spielen sei – ein keineswegs übertriebenes Lob. Es ist davon auszugehen, dass diese Aufnahme auch in ferner Zukunft ihren wohlverdienten Platz im Debussy-Pantheon einnehmen und sicher haben wird.

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