Die Barcarolle (ein venezianisches Gondellied) ist vermutlich das beliebteste Einzelstück, das Chopin hinterließ. Es ist ein beeindruckendes Beispiel für Salonmusik auf höchstem Niveau. Der lediglich unterhaltsame Charakter des Stücks wird durch kühne Harmonik und filigrane Wendungen aufgerauht und erfordert vom Interpreten nicht nur viel gute Technik, sondern auch ein erhebliches Maß an Spontaneität und Spielfreude. Der Version von Arthur Rubinstein können nur wenig das Wasser reichen. Trotzdem seien diese Alternativen hier aufgelistet.
Krystian Zimerman bietet eine sehr stimmige Interpretation an, die eine nahezu ideale Balance zwischen Intellekt und Emotion bietet. Unter seinen Fingern glitzern die Kaskaden in voller Schönheit, ohne dass irgendetwas daran aufgesetzt oder betont rasch wirken würde.
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Mikhail Pletnev bedient sich – wie immer – einer recht individuellen Spielweise, die indes überzeugend gerät. Seine Pedalisierungen sind vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack, aber durchdacht ist dieses Einspielung sicherlich.
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Eine gewohnt lebhafte Lesart bevorzugt die Argentinierin Martha Argerich. Sie pflügt recht rasch durch das Werk, verleiht ihm aber damit gleichzeitig einen atemberaubend virtuosen Anstrich. Manchen wird dies eher wie eine Fahrt mit dem Rennboot als mit der Gondel vorkommen, aber kaltlassen kann einen diese Darbietung schwerlich.
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